Sexuelle Entwicklung ist ein Teil der Persönlichkeitsentwicklung und beginnt mit der Geburt. Sie äußert sich je nach Entwicklungsphase und Alter sehr unterschiedlich. Gerade jüngere Kinder äußern und leben ihre Bedürfnisse spontan und unbefangen – sie kennen noch keine Scham.
Für die Kinder ist es wichtig, einen weitgehend einheitlichen Umgang der Erzieher/innen mit der kindlichen Sexualität zu erleben. Deshalb haben wir uns im Team mit diesem Thema auseinandergesetzt und folgende Leitgedanken aufgestellt:
o Kinder sollen die Wahrung ihrer Intimsphäre erleben. (z.B. Die Toilettentür bleibt geschlossen. Beim Wickeln sind
keine unbeteiligten Personen in unmittelbarer Nähe.)
o Kein Kind wird zum Toilettengang gezwungen. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Kinder, die noch Hilfestellung
benötigen, werden beim Toilettengang individuell begleitet.
o Es ist wichtig mit seinem Körper achtsam und wertschätzend umzugehen.
o Kindliche Sexualität darf nicht vollkommen tabuisiert oder gar bestraft werden.
o Kinder dürfen nicht die Botschaft bekommen, dass ihre Sexualität schlecht sei.
o Jüngere Kinder, die noch kein Gefühl für eigene und fremde Grenzen haben, dürfen keinesfalls durch Festhalten von
ihren Erkundungen am eigenen Körper abgehalten werden.
o Das Interesse an der Körperlichkeit anderer Kinder (Ausziehen, Vergleichen, gemeinsam zur Toilette gehen) wird
professionell begleitet.
Die deutsche Bischofskonferenz fordert, dass in kirchlichen Einrichtungen ein Präventionskonzept gegen sexuellen Missbrauch vorliegen muss. Der gemeinsam von den hessischen Diözesen erarbeitete Schutzauftrag gilt in den Einrichtungen verpflichtend und wird im Rahmen der pädagogischen Arbeit umgesetzt.
In diesem Kontext unterschreiben alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei Aufnahme Ihrer Tätigkeit in unserer Kindertagesstätte einen Verhaltenskodex, der zu folgenden Bereichen einen verbindlichen Handlungsleitfaden bietet:
o Gestaltung von Nähe und Distanz
o Angemessenheit von Körperkontakt
o Beachtung der Intimsphäre
o Sprache und Wortwahl
o Externe Personen in der Einrichtung
o Umgang mit Geschenken
o Umgang mit und Nutzung von Medien und sozialen Netzwerken